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Leder-Glossar: Nappaleder, Velours, Nubuk und noch mehr!

Beim Kauf eines Lederproduktes kann leicht Verwirrung entstehen: zahlreiche Begriffe und zahlreiche Lederarten machen es schwer, den Überblick zu behalten.

Damit sie sich im „Leder-Dschungel“ zurecht finden, stellen wir im Leder-Glossar die gängigsten Ledersorten und deren Unterschiede vor.

Die Bezeichnung von Leder wird nach verschiedenen Merkmalen vorgenommen. So können die unterschiedlichen Lederarten nach dem Tier, nach Gerbart, nach Zurichtung, nach Art der Färbung oder auch nach dem Verwendungszweck unterschieden werden. Am häufigsten wird ein Lederprodukt nach der Tierart und der Zurichtung kategorisiert.

Leder wird hauptsächlich von Tieren gewonnen, die zur Fleischproduktion gezüchtet werden. Daher sind Rindsleder, Lammleder und Schweinsleder vor allem in Europa und Nordamerika die häufigsten Lederarten. Aber auch die Häute von Pferden, Hirschen und exotischen Tieren wie dem Vogel Strauß, Kängurus und sogar Fischen können zu Leder verarbeitet werden.

Leder-Glossar: die wichtigsten Begriffe

Leder: Unter dem Begriff versteht man im Allgemeinen eine Tierhaut, die durch Gerbung haltbar gemacht wird.

Gerben: Das Gerben dient der Konservierung der Haut mit Hilfe von Gerbstoffen. Durch chemische Prozesse während der Gerbung wird das Leder haltbar gemacht. Es wird zwischen der Chromgerbung, der pflanzlichen und zwischen der synthetischen Gerbung unterschieden.

Vollleder: Ist eine Bezeichnung für nicht gespaltenes Leder.

Spaltleder: Als Spaltleder bezeichnet man Leder, dessen Fläche durch Spalten in mehrere Schichten zerlegt wurde. Das Spalten wird oft bei dicken Häuten mit einer Stärke von 5 bis 10mm vorgenommen.
Nach dem Spalten unterscheidet man zwischen dem reißfesten und wertvollen Narbenspalt (Außenseite) und dem günstigerem Fleischspalt (Innenseite). Der Fleischspalt wird häufig auch Spaltleder, Spaltvelours oder Veloursleder genannt.

Narbenseite: Der Begriff bezeichnet die zur Haarseite gerichtete Oberfläche der Haut.  Das Narbenbild und die sichtbare Porendichte sind von Tier zu Tier unterschiedlich stark ausgeprägt.

Fleischseite: Der Begriff bezeichnet die zum Fleisch gerichtete Oberfläche der Haut. Bei Veloursleder wird die Fleischseite nach außen hin verarbeitet.

Rindsleder: Rindsleder zeichnet sich vor allem durch seine Stabilität aus. Daher wird es in zahlreichen Arten weiterverarbeitet. Hochwertige Handtaschen sind ebenfalls häufig aus Rindsleder und dadurch sehr robust.

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Bull & Hunt Falttasche Jackie aus naturbelassenem Rindsleder

Schweinsleder: Schweinsleder wird hauptsächlich für Bekleidung, vereinzelt aber auch als Handtascheninnenfutter verwendet. Markant sind die in Dreiergruppen eng beieinander liegenden Löcher der Borsten.

Kalbsleder: Kalbsleder weist eine feste und gleichmäßige Struktur auf. Ebenso wie Rindsleder, wird Kalbsleder für die Taschenherstellung verwendet, die Narbung ist dabei jedoch feiner.

Lammleder: Lammleder ist weich und anschmiegsam und wird daher oft für Bekleidung verwendet. Handtaschen aus Lammleder sind eher unüblich.

Straußenleder: Straußenleder ist sehr weich und weist eine typische Noppenstruktur auf. Häufig wird Rindsleder mit der charakteristischen Struktur geprägt um Straußenleder-Optik zu erzeugen.

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Coccinelle Handtasche aus in Straußenleder-Optik

Nappaleder: Nappaleder ist der Oberbegriff für haarseitig bzw. narbenseitig verarbeitetes Leder. Unter Nappaleder versteht man auch besonders weiche und anschmiegsame Lederprodukte, wobei der Begriff nicht geschützt ist.
Im Gegensatz zum Nappaleder steht das Veloursleder, bei dem die Fleischseite nach außen verarbeitet wird.

Rauleder: gilt als Oberbegriff für Leder mit velourartigen, samtigen Oberfläche. Die Oberfläche wird angeschliffen um Struktur und Griff zu erzeugen. Die bekanntesten Rauleder sind Nubukleder und Veloursleder.

Nubukleder: Bei Nubukleder wird die glatte Narbenseite angeraut und angeschliffen, um eine feine, samtartige Oberfläche zu erzielen. Das Leder wird dadurch griffig und weich, außerdem stark atmungsaktiv.
Durch den Schliff wird das Leder empfindlich gegen Flecken und UV-Licht. Daher empfiehlt sich eine spezielle Nubukleder-Pflege um eine langanhaltende Geschmeidigkeit und Farbintensität des Leders  zu garantieren.

Veloursleder: Veloursleder bezeichnet die verarbeitete Rückseite, dh. Fleischseite, einer Lederhaut. Außerdem wird auch die veloursartige Oberfläche einer gespalteten Lederhaut Veloursleder genannt. Veloursleder zeichnet sich durch eine raue und offenporige Struktur aus und ist dadurch sehr atmungsaktiv.
Im Gegensatz zum Veloursleder steht das Nappaleder, bei dem die Haarseite nach außen verarbeitet wird.

Wildleder: Unter Wildleder versteht man Häute von Tieren, die nicht zu den üblichen domestizierten Tierarten zählen. Häute von Rentieren, Kängurus, Elchen, Büffeln und weiteren exotischen Tieren werden als Wildleder bezeichnet.
Oft wird der Begriff auch als Synonym für Rauleder verwendet.

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Leonhard Heyden Aktentasche Boston aus Rauleder mit angeschliffener Oberfläche

Lackleder: Lackleder zeichnet sich durch seine stark glänzende und narbenfreie Oberfläche aus. Um die charakteristische spiegelnde Oberfläche zu erzeugen, wird es lackiert oder mit einem glänzenden Film überzogen.

Geprägtes Leder: Bei einer Prägung wird das Narbenbild der Haut durch Pressen oder Walzen künstlich verändert. Ob Muster, exotische Lederoptik oder Firmen-Logo: bei der Prägung sind (fast) keine Grenzen gesetzt und viele Marken nutzen sie, um dem Endpordukt einen ganz individuellen Touch zu verleihen.
Häufig werden mit einer Prägung kleine Narben korrigiert und dem Leder somit ein gleichmäßiges Aussehen verliehen.

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FREDsBRUDER Tablet Cover mit eingeprägtem Logo auf der Vorderseite

Beschichtetes Leder: Beschichtetes Leder wird mit einer Folie überzogen. Dazu wird oft Spaltleder als preiswerte Variante verwendet.

PU-Leder: Unter PU-Leder versteht man ein Spaltleder dessen Oberfläche mit Polyurethan behandelt wurde. Durch die Kunststoffbeschichtung wird das Spaltleder haltbar gemacht, jedoch verliert es dadurch seine Atmungsaktivität.

Kunstleder: Als Kunstleder werden Lederimitate verstanden. Dabei ähnelt die Oberfläche und Beschaffenheit stark echtem Leder, jedoch ist Kunstleder bei Weitem nicht so atmungsaktiv und langlebig. Kunstleder dient als preiswerte Alternative gegenüber Echtleder.

 

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